Diskussionsveranstaltung „Drehscheibe Mobilität: Was braucht die Wirtschaft?“

16. Dezember 2019 Aus Von Matthias

Mobilität: Mit neuen Technologien hin zu mehr Nachhaltigkeit

 

Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (SWR-EA): Spannende Diskussion beim Unternehmen Rieper unter dem Motto „Drehscheibe Mobilität: Was braucht Wirtschaft?“ mit Landesrat für Mobilität Daniel Alfreider und weiteren Wirtschaftsvertretern.

 

Neue Technologien in der Antriebstechnik und die Möglichkeiten der Digitalisierung unterstützen den Weg hin zu einer nachhaltigeren Mobilität. Verbote, wie etwa die einseitig beschlossenen Fahrverbote, Kontingente oder LKW-Sperren in Tirol, sind hingegen keine Lösung. Dies war der Tenor der Diskussionsveranstaltung „Drehscheibe Mobilität: Was braucht Wirtschaft?“ mit Landesrat Daniel Alfreider und weiteren Wirtschaftsvertretern beim Unternehmen Rieper in Niedervintl. Sie wurde vom SWR-EA Bezirk Eisacktal-Wipptal, in Zusammenarbeit mit dem Ressort für Infrastruktur und Mobilität organisiert.

„Wenn wir die Mobilität in Südtirol weiterentwickeln wollen, müssen wir aufhören über Staus zu schimpfen, uns zusammentun und gemeinsam an den Weichenstellungen für die Zukunft arbeiten“, unterstrich Hannes Mussak, Präsident vom SWR-EA einleitend.

In der anschließenden Diskussion, die von SWR-EA Geschäftsführer Andreas Mair moderiert wurde, ging es um die Herausforderungen im Eisack- und Wipptal. Für SWR-EA Bezirkspräsident Matthias Braunhofer ist neben den Hauptverkehrsachsen auch das ländliche Straßennetz hin zu den einzelnen Dörfern wichtig. „Die Straßen im Wipptal sind in einem schlechten Zustand. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass sie im Winter aufgrund des stärkeren Schneefalls einfach mehr beansprucht werden als anderorts. Hier besteht dringend Handlungsbedarf.“

Verbote sind keine Lösung

Für Alexander Rieper vom Unternehmen Rieper steht fest: „Das Ziel einer immer nachhaltigeren Mobilität wird nicht durch Verbote erreicht. Einseitig beschlossene Maßnahmen wie das sektorale Fahrverbot, Kontingente oder LKW-Sperren in Tirol führen nur zu unlauterer Konkurrenz.“

Für den Landtagsabgeordneten Helmut Tauber ist die südliche Zulaufstrecke des BBT durch das Eisacktal von enormer Bedeutung, ebenso wie der Ausbau der Erreichbarkeit mit alternativen Angeboten, um die Verkehrsbelastung auf der Straße zu reduzieren. „Auch die neuen Zugverbindungen von Bozen nach Wien und nach Mailand unterstützen dieses Ziel“, so Tauber.

Nachhaltige Mobilität: Digitalisierung und neue Antriebstechnologien

„Wenn wir einen gut vernetzten ländlichen Raum wollen, dann müssen wir weiterhin in die Erhaltung des ländlichen Straßennetzes investieren“, erklärte Landesrat Daniel Alfreider. Er kündigte eine gezielte Steuerung und den Ausbau der Instandhaltungsarbeiten an.

Hinsichtlich der sektoralen Fahrverbote ist der Landesrat um eine grenzübergreifende Strategie für den Brennerkorridor bemüht. „Bei allem Verständnis für die Tiroler bin ich überzeugt, dass nur gemeinsam koordinierte Maßnahmen auf der gesamten Korridorstrecke zu einer Lösung führen“, so Alfreider, der zu diesem Thema letzthin auch in Brüssel war.

Die südliche Zulaufstrecke des BBT durch das Eisacktal kann nach der Umweltverträglichkeitsprüfung nun ausgeschrieben werden.

Möglichkeiten neuer Technologien nutzen

Um die nachhaltige Mobilität Schritt für Schritt weiter auszubauen, setzt der Landesrat auch auf die Möglichkeiten der Digitalisierung. „Über eine neue digitale Plattform sollen die Nutzer so zukünftig nicht nur in Echtzeit wissen, wann der nächste Bus und Zug genau kommt, sondern auch welche Anschlusslinie der Fahrgast nehmen muss“, erklärte der Landesrat. Auch neue Antriebstechnologien sind für Daniel Alfreider ein wichtiges Thema. Betriebe und Privatpersonen, die auf neue nachhaltige Technologien setzten, will das Land verstärkt unterstützen.